Das Transponieren beim Altsaxophon lohnt sich, zu verstehen! Lerne, warum du mit einem F# dein Altsaxophon zum Kammerton A stimmst und wie du mühelos die Tonart für dein Altsaxophon durch korrektes Transponieren ermittelst, damit das Zusammenspiel mit deinen Mitmusikern oder einem Playalong klappt!
Transponieren beim Altsaxophon – was bedeutet das?
Das Altsaxophon ist ein transponierendes Instrument. Aber was heißt das? Du liest eine Note und greifst den entsprechenden Ton, aber der erklingende Ton ist um ein bestimmtes Intervall verschoben. Du spielst mit dem Altsaxophon also beispielsweise ein D und es erklingt ein F.
Bei dieser Verschiebung um einen bestimmten Abstand spricht man von Transponieren (lateinisch trans = hinüber; ponere = setzen, stellen, legen; transponere = versetzen, verschieben).
Um welches Intervall transponiert das Altsaxophon?
Der Referenzton fürs Transponieren ist immer das C. C‑Instrumente sind also nicht-transponierende Instrumente. Wenn sie ein C spielen, erklingt auch ein C. Beim Altsaxophon ist das anders.
Um welches Intervall transponiert das Altsaxophon? Das Altsaxophon ist ein E♭-Instrument und aus dem Abstand von E♭ zu C ergibt sich das Intervall für die Transposition.
Wenn du auf einem Altsaxophon die Note C spielst, erklingt ein E♭. Und zwar das nächsttiefere. Das Altsaxophon transponiert also eine Sexte nach unten.
Lässt du die genaue Oktave außer Acht, machst du es dir einfacher: Merke dir gerne den kleineren Intervallabstand nach oben hin! Gehst du vom C nicht nach unten, sondern nach oben, so findest du das E♭ im Intervallabstand von einer kleinen Terz nach oben.
Wie transponierst du am besten um das erforderliche Intervall?
Um eine kleine Terz transponiere ich im Kopf deutlich schneller als um eine Sexte. Für die allermeisten Anwendungsfälle ist das auch völlig ausreichend, beispielsweise wenn du die transponierte Tonart für dein Altsaxophon ermitteln möchtest.
Eine kleine Terz, das sind drei Halbtonschritte. Falls du mit der Klaviatur vertraut bist, kannst du die kleine Terz ganz leicht anschaulich ermitteln. Die schwarzen und weißen Tasten verbildlichen die Ganz- und Halbtonschritte, sodass du dir mit der Klaviatur (im Kopf) die Halbtonschritte abzählen kannst.
Oder du denkst in Akkorden und findest über Mollakkorde ganz einfach die kleine Terz, die deshalb auch Mollterz genannt wird. So finde ich das Transponieren am einfachsten. Andere überlegen es sich lieber anhand der Noten auf den Notenlinien.
Zusammenfassung: Herleitung des Intervalls für korrektes Transponieren beim Altsaxophon
Das Intervall, um das dein Altsaxophon transponiert, solltest du unbedingt kennen! Wenn du verstanden hast, wie sich das Intervall fürs Transponieren beim Altsaxophon als E♭-Instrument herleitet, kannst du es dir auch immer wieder neu überlegen:
Altsaxophon = E♭-Instrument = Abstand C zu E♭ (Du spielst ein C und es erklingt ein E♭.) = Sexte nach unten oder kleine Terz nach oben
Intervall klar? Aber die Richtung des Transponierens vielleicht noch nicht?
Das Altsaxophon transponiert um eine kleine Terz nach oben (Oktave außer Acht).
Daraus folgt:
Die Noten, Akkorde und Tonarten müssen eine kleine Terz nach unten transponiert werden.
Im Folgenden kannst du anhand einiger Beispiele testen, ob du das Transponieren beim Altsaxophon verstanden hast!
Wann ist Transponieren beim Altsaxophon NICHT notwendig?
Sehen wir uns das Transponieren beim Altsaxophon in der Praxis an, mit Beispielen und Anwendungsfällen, die dir immer wieder begegnen werden.
Entscheidend ist nicht nur zu wissen, wann und wie transponiert werden muss, sondern auch, wann NICHT!
Wann ist das Transponieren beim Altsaxophon für dich NICHT relevant?
Wenn du alleine spielst oder mit einem Instrument gleicher Transposition, musst du dir ums Transponieren keine Gedanken machen. Zusammen mit einem anderen Altsaxophon oder auch mit einem Baritonsaxophon (ebenfalls ein E♭-Instrument) könnt ihr die gleichen Noten verwenden und direkt loslegen.
Es ist sogar egal, ob ihr Noten für C‑, B♭-, oder E♭-Instrumente spielt. Solange eure Instrumente um dasselbe Intervall transponieren, passt es zusammen. Es funktionieren also auch Blockflötennoten für 2 Altsaxophone – solange keine Blockflöte mitspielt und ihr auch kein Playalong nutzt!
Transponieren beim Zusammenspiel von Altsaxophon mit anders transponierenden Instrumenten
Relevant wird das Transponieren, wenn du mit Instrumenten zusammenspielen möchtest, die nicht transponierend sind oder um ein anderes Intervall transponieren.
In einer Band mit Gitarre und Klavier, vielleicht noch Violine, Akkordeon und Querflöte – allesamt zumeist C‑Instrumente – bist du mit deinem Altsaxophon als E♭-Instrument schnell der Exot.
In so einer Instrumentenrunde könntest du mit deinem Altsaxophon als einziger NICHT die Noten verwenden, die alle anderen spielen. Manch ein Unwissender an einem nicht-transponierenden Instrument will das oft gar nicht glauben, aber wenn ihr allen die gleichen Noten hinstellt, würdest du mit deinem Altsaxophon in einer anderen Tonart als der Rest erklingen. Autsch!!
Was ist also die Lösung für einen solchen Missklang?
Lösung A: Du spielst ohne Noten rein nach Gehör.
Lösung B: Du brauchst transponierte Noten! Diese müssen um das entsprechende Intervall der Sexte bzw. kleinen Terz verschoben, d. h. transponiert sein, sodass die Verschiebung von gegriffenem und erklingendem Ton ausglichen wird.
Lösung C: Du lernst das Altsaxophon mit transponierten Griffen. Weiter unten im Text findest du mehr zu dieser alternativen Herangehensweise, den Chancen und möglichen Schwierigkeiten.
Tonart transponieren für Altsaxophon mit Beispielen
Nehmen wir an, die Band möchte einen Song in C‑Dur spielen. Die versammelte Mannschaft der C‑Instrumente spielt den Song dann in C‑Dur notiert. Eigentlich logisch. Wer schon immer nur C‑Instrumente gespielt hat, wird hier nicht weiter nachdenken. Ist ja eh klar.
Mit deinem Altsaxophon möchtest du nun mitspielen. Allerdings bist du ja transponierend unterwegs. Jetzt stellt sich also die spannende Frage: In welcher Tonart spielst du mit deinem Altsaxophon den Song, der in C‑Dur erklingen soll?
Was meinst du?
Vielleicht E♭-Dur, da das Altsaxophon ein E♭-Instrument ist, also verschoben um eine kleine Terz vom C?
Falsche Richtung! Mit deinem Altsaxophon spielst du A‑Dur. Aber warum nochmal?
Erinnern wir uns, wie ein Altsaxophon transponiert: E♭-Instrument heißt, du greifst ein C und es erklingt dabei ein E♭. Der erklingende Ton ist also immer um eine Sexte nach unten oder eine kleine Terz nach oben verschoben.
Heißt im Umkehrschluss: Der gespielte bzw. notierte Ton muss eine kleine Terz tiefer liegen. Wenn du also ein C erklingen lassen möchtest, muss du die Note eine kleine Terz tiefer spielen, also ein A.
Alles ganz logisch:
Die Noten vom C eine kleine Terz runter zum A transponieren. Das Altsaxophon transponiert dann vom A wieder eine kleine Terz nach oben. Und wir sind da, wo wir hinwollten, beim erklingenden C.
Pass also auf, in welche Richtung um das jeweilige Intervall transponiert werden muss!
Noch ein anderes Beispiel zur Übung:
Welche Tonart würdest du mit deinem Altsaxophon spielen, wenn bei deiner Band F‑Dur angesagt ist?
Eine kleine Terz tiefer von F.
Also D‑Dur!
Das Transponieren ist völlig logisch. Wenn du dich hier einmal eingedacht und das Transponieren verstanden hast, ist es gar nicht mehr so verwirrend, wie es auf den ersten Blick scheint.
Altsaxophon stimmen mit Klavier – welcher Ton?
An die Transposition deines Altsaxophons musst du auch denken, wenn du dein Altsaxophon etwa mit dem Kammerton A stimmen möchtest.
Vom Klavier bekommst du zum Stimmen deines Altsaxophons ein A. Welchen Ton musst du auf deinem Altsaxophon spielen, um ein A erklingen zu lassen?
Du spielst ein F#. Denn dann erklingt – eine kleine Terz nach oben gerechnet – ein A, das auf dem Klavier mit der Taste A angeschlagen wird.
Altsaxophon: Transponieren bei Playalongs
Nicht nur für das Zusammenspiel in einer Band mit anderen Musikern sind das Transponieren und ggf. transponierte Noten wichtig. Auch bei Playalongs ist die Transposition des Altsaxophons relevant.
Wenn du ein Notenbuch mit Playalongs kaufst, musst du darauf achten, dass die Noten auch wirklich für dein Instrument bzw. die von dir benötigte E♭-Transposition gedacht sind. Sonst kannst du mit deinem Altsaxophon nicht zu den Playalongs spielen.
Es gibt auch Notenbücher, die die Songs in mehreren Tonarten enthalten, damit für verschiedene Transpositionen eine passende Version dabei ist. Häufig werden Noten für C‑, B♭-, und E♭-Instrumente angeboten. Im Jazz sind damit die meisten Instrumente abgedeckt. Die Variante für E♭ bedient dann auch dein Altsaxophon.
Sehr zu empfehlen sind hierfür die Bände von Jamey Aebersold (*). Im Gegensatz zur Begleitung mit der Musikapp iReal Pro (die ich jedoch aufgrund ihrer Flexibilität auch sehr schätze) bekommst du bei den Notenheften von Aebersold hochwertigere Playalongs, eingespielt von einer echten Band!
Noten fürs Altsaxophon transponieren mit Notationssoftware
Bekommst du keine vorgefertigten transponierten E♭-Noten für dein Altsaxophon, kannst du das natürlich auch selbst übernehmen. Falls du digitale Dateien eines Stückes bekommen kannst, ist das Transponieren mit einem Notationsprogramm schnell gemacht.
Das Ganze geht automatisch – sofern du dir über das zu transponierende Intervall fürs Altsaxophon (im Vergleich zu C‑Noten eine kleine Terz nach unten) im Klaren bist. Eventuell muss zusätzlich noch die Oktave angepasst werden, damit die Noten zum Tonumfang des Altsaxophons passen.
Aus meiner Erfahrung heraus hast du allerdings in den meisten Fällen nur eine Papier- oder PDF-Version. Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als die Noten erst einmal über Abtippen in deine Notationssoftware zu übertragen, um sie anschließend transponieren zu können. Je nach Länge und Komplexität des Stückes kann das ganz schön viel Arbeit bedeuten.
Falls das inzwischen intelligenter (vielleicht mit KI ;-)?) geht, freue ich mich über einen Hinweis im Kommentar.
Tonumfang eines Altsaxophons: Transposition beachten
Geht es um den Tonumfang des Altsaxophons, ist auch hier aufzupassen, ob notierte oder klingende Tonhöhen gemeint sind.
Mit dem Altsaxophon kannst du notiert in der Tiefe bis zum B♭0 spielen, was durch die Transposition eine Sexte tiefer als D♭0 erklingt. In der Höhe – ohne die Flageoletttöne – spielt es sich relativ gut bis E♭3, klingend G2, möglich ist es aber über die Klappen bis F#3. Klingend also A2.
Alternative zu transponierten Noten beim Altsaxophon
Das Transponieren beim Altsaxophon birgt hinsichtlich dem Zusammenspiel mit anderen Instrumenten und der Beschaffung von transponierten Noten so manche Herausforderung.
Deshalb stellt sich völlig berechtigt die Frage: Gibt es eine Alternative?
Prinzipiell gibt es die: Du könntest andere Griffe lernen. Dann setzt du die Transposition mit transponierten Griffen statt mit transponierten Noten um. Das C, das du auf den verschiedensten Saxophonen bis hin zur Blockflöte und anderen Blasinstrumenten mit Mittelfinger (und Daumen) greifst, wäre dann für dich der Griff für ein notiertes E♭.
Wenn sich das für dich passend anhört, mach das gerne! Solange du nur ein Instrument spielst und es von vornherein so lernst, wird das gut funktionieren. Du verwendest dann ganz einfach Noten für C‑Instrumente.
Wenn du allerdings vielleicht irgendwann einmal ein weiteres Saxophon, Klarinette oder Querflöte spielen möchtest oder zusätzlich Blockflöte spielst oder gespielt hast, fängt die Herausforderung an!
Für ein uns dieselbe Note ist der Griff auf den verschiedenen Blasinstrumenten unterschiedlich, je nachdem, wie ein Instrument transponiert.
Deshalb hat es sich überwiegend durchgesetzt, transponierte Noten zu verwenden. Die Griffe sind dann auf verschiedenen Blasinstrumenten gleich oder zumindest ähnlich. Ein Wechsel vom Altsaxophon (E♭-Instrument) zum Tenorsaxophon (B♭-Instrument) ist dann beispielsweise ganz einfach möglich, ohne neue Griffe zu lernen.
Dafür brauchst du aber – sofern du nicht alles nach Gehör spielst — im Zusammenspiel mit anderen Musikern oder Playalongs jedes Mal andere Noten. Ein Aufwand, der nicht zu verachten ist.
Manchmal macht es deswegen gerade für Musiker, die viele verschiedene Blasinstrumente spielen, Sinn, transponierte Griffe zu lernen. Jeden Song müssten sie sonst in vielfacher Transposition haben. Beim Instrumentenwechsel innerhalb eines Songs von Altsaxophon über Querflöte bis zur Klarinette ist es definitiv eine Herausforderung, die verschiedenen Transpositionen chaosfrei auf dem Notenständer parat zu haben.
Transponierende Griffe am Altsaxophon lernen?
Letztlich bleibt das Transponieren beim Altsaxophon wie auch bei anderen transponierenden Instrumenten eine Herausforderung und du darfst für dich individuell entscheiden, wie du damit umgehen möchtest.
Als Standard hat es sich durchgesetzt, das Altsaxophon mit transponierten Noten zu spielen. Saxophonschulen, Grifftabellen für Altsaxophon und sonstige Lektüre sind in der Regel darauf ausgerichtet.
Es bleibt jedoch dir überlassen, wie du es mit dem Transponieren am Altsaxophon handhaben möchtest. Zu empfehlen wäre lediglich, dass du das Transponieren verstanden hast. Denn dann kannst du auch in der Praxis damit umgehen und in der richtigen Tonart mitspielen. Viel Spaß am Altsaxophon!
👉 Weiterlesen: Transponierende Instrumente im Überblick!
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