Kreativ Komposition Elbphilharmonie Erfahrungsbericht zum Workshop
Ein Musikinstrument spielen

Kreativ Komposition Workshop in der Elbphilharmonie: Erfahrungen im Musizieren mit Alltagsgegenständen

4. Juli 2019

Die Hamburger Elbphilharmonie bietet immer wieder den Workshop Kreativ Komposition an. Doch um was geht es da genau? Ich habe den Workshop besucht und berichte hier von meinen Erfahrungen. Tauche ein in die Welt der Geräusche und lerne, damit zu komponieren! Finde anhand meines Erfahrungsberichtes heraus, ob der Workshop Kreativ Komposition in der Elphi etwas für dich ist.

Geräusche mit Alltagsgegenständen bewusst wahrnehmen

Musizieren und komponieren. Das macht man mit Musikinstrumenten. Ist ja logisch. Oder etwa nicht?

Nicht unbedingt.

Denn Musik ist mehr, als wir zumeist denken. Sie deckt einen breiten Bereich unserer akustischen Wahrnehmung ab. Auch Töne und Geräusche aus dem Alltag können als Musik empfunden werden. Wer sich darauf einlässt, wird faszinierende Entdeckungen machen.

Alltagsgeräusche umgeben uns ständig. Nimm dir kurz Zeit und stelle dir die folgenden Geräusche vor. Oder wenn du magst, gehe in deiner Wohnung umher und probiere sie aus:

  • Den Kochlöffel am Rand eines Topfes abklopfen
  • Eine Porzellantasse auf einen Holztisch stellen
  • Besteck heraussuchen
  • Den Lichtschalter betätigen
  • Unter die Bettdecke kriechen
  • Einen Brief aufschlitzen

 

Hast du die Geräusche gehört oder sie dir vorgestellt? Dann hast du dein Bewusstsein für das, was im Folgenden kommt, schon ein wenig geschärft.

Mit Geräuschen experimentieren und komponieren

Musik ist – ganz technisch gesehen – eine Aneinanderreihung und Überlagerung von Geräuschen. Es gibt kurze und lang anhaltende Geräusche. Ihre Wiederkehr entscheidet, ob wir einen Rhythmus wahrnehmen und Musik empfinden oder ob wir uns auf einer Baustelle oder beim Kochen in einer Küche befinden.

Auch mit ganz alltäglichen Geräuschen kann man komponieren. Das ist völlig ernst gemeint. Diesem Thema widmet sich auch die Instrumentenwelt der Hamburger Elbphilharmonie in einem ihrer Workshops.

Workshops in den Kaistudios der Elbphilharmonie

Die Elbphilharmonie, Hamburgs markantes Wahrzeichen an der Elbe. Ein Konzerthaus der Superlative mit dem Kleinen und Großen Saal, wo weltberühmte Musiker gastieren. Aber das ist lange nicht alles. Die Elbphilharmonie bietet mit ihrer Instrumentenwelt für Kinder und Erwachsene ein vielfältiges Musiziervermittlungsprogramm an.

Für solche Projekte sind die Kaistudios gedacht. Der Eingang zu den Kaistudios bleibt dem unwissenden Besucher meist verborgen. Dorthin gelangt man nicht über die lange, gewölbte Rolltreppe, die zur Plaza und den beiden Konzertsälen führt. Nein, zu den Kaistudios geht es über den langen Gang rechts der Rolltreppe, an der Konzertkasse vorbei, dann links und mit dem Aufzug nach oben.

Die Kaistudios sind schlicht und mit viel hellem Eichenholz gestaltet, genau wie im Großen Saal und dessen Foyer. Sie befinden sich innerhalb des Backsteinsockels des Konzerthauses. Ein Balkon lässt die Besucher der Kaistudios die besondere Atmosphäre von Elbe und Hafen mit allen Sinnen spüren.

An einem Sonntagnachmittag, wenn vielleicht nur ein kleiner Workshop mit etwa 10 Teilnehmern stattfindet, herrscht friedliche Ruhe in den Kaistudios. Das Foyer und die weiten Gänge, die sonst auch Schulklassen ausreichend Platz bieten müssen, wirken an solchen Tagen sehr großzügig.

Kaistudio 1 Elbphilharmonie: Erfahrungsbericht zum Instrumentenwelt-Workshop Kreativ Komposition

Der Instrumentenwelt–Workshop Kreativ Komposition in der Elbphilharmonie

Vor kurzem habe ich den Workshop Kreativ Komposition in den Kaistudios der Elbphilharmonie besucht. Da auf der offiziellen Homepage der Elbphilharmonie nur wenige Informationen dazu angegeben sind, berichte ich hier von meinen Erfahrungen.

Den meisten Besuchern ist im Vorfeld nicht genau klar, was sie erwartet. Für die einen ist das sicherlich spannend, sie kommen aus Neugierde, so wie ich!

Andere fragen sich, ob und welche musikalischen Vorkenntnisse erforderlich sind oder worum es bei diesem Workshop überhaupt geht. Sie können nicht einschätzen, ob der Workshop etwas für sie ist und zögern. Und das sogar völlig zu Recht, denn der Workshop ist in der Tat speziell und nicht jedermanns Sache, wie ich es in unserer Gruppe auch miterlebt habe. Mit meinem Erfahrungsbericht kannst du den Workshop Kreativ Komposition vorab besser einschätzen.

Wir wurden im Foyer abgeholt und ins Studio gebracht, wo bereits zwei Tische mit den verschiedensten Gegenständen vorbereitet waren. Sympathisch und mit eigenem Spieltrieb stets dabei weckten die beiden Workshopleiterinnen den Entdeckergeist der Teilnehmer.

Kreativität entfalten beim Bewegen durch den Raum

Los ging es mit einer Aufwärmübung zur Entfaltung der Kreativität. Das funktioniert im Gehen viel besser als im Sitzen. Und so bewegten wir uns durch den Raum. Mit Anweisungen wie Stop, Go oder Jump wurden unsere Aufmerksamkeit und Konzentration geweckt.

Unsere Wahrnehmung von Geräuschen wurde mit einer weiteren Übung sensibilisiert: Wir blieben stehen, schlossen die Augen und nahmen wahr, wie sich andere Teilnehmer durch den Raum bewegten. Es war erstaunlich, welch individuelle Geräusche dadurch entstehen. Eigentlich ein Aufruf, sich auch im Alltag häufiger davon faszinieren zu lassen!

Ohrkino

Lass dich im Ohrkino verwöhnen! Der eine Teilnehmer schloss die Augen, während der andere mit den Händen Geräusche machte. Vom linken zum rechten Ohr und über dem Kopf. Wer die Augen schließt und sich darauf einlässt, kommt in den spannenden Genuss geheimnisvoller Geräusche aus sich verändernden Richtungen. Natürlich wurde danach gewechselt, damit jeder die faszinierende Erfahrung des Ohrkinos erleben durfte.

Geräusche mit einem Blatt Papier

Bis jetzt hatten wir nur unseren Körper zur Erzeugung von Geräuschen verwendet. Nun ging es einen Schritt weiter: Wir nahmen uns Gegenstände zur Hilfe. Zunächst bekam jeder ein Stück Papier.

Voller Faszination entdeckten wir, welche Geräusche mit solch einem einfachen, alltäglichen Gegenstand möglich sind. Durch Falten, Knüllen, Reißen, Wedeln, ruckartiges Spannen – die Vielfalt an Geräuschen ist allein mit diesem einzigen, simplen Gegenstand riesig!

Gegenstände entdecken und Geräusche kreieren

Schließlich durften wir ein Sammelsurium verschiedenster Alltagsgegenstände und Klanginstrumente entdecken. Hierunter waren ein Eierschneider, eine runden Regentonne, eine Eisenkette, ein Regenstab, ein Donnerrohr, ein Kunststoffrohr, Füllmaterial aus Plastik, eine Metallplatte, ein Kochtopf und viele weitere Gegenstände. Manche waren aus dem Alltag gut bekannt, bei anderen musste man erst einmal überlegen, was man da eigentlich gerade in der Hand hält.

Wir bekamen Zeit, um die Gegenstände zu erkunden und zu experimentieren, welche Geräusche jeweils damit – oder in Kombination – möglich sind. Jeder Teilnehmer suchte sich einen Gegenstand aus, überlegte sich ein kurzes und langes Geräusch damit und malte es auf. Im Anschluss daran versuchten wir, dem jeweils vorgetragenen Geräusch seine bildliche Darstellung zuzuordnen.

Gemeinsames Jammen

Weiter ging es mit gemeinsamem Jammen. Es wurde eine Uhr simuliert, deren Zeiger von 1 bis 12 im Kreis liefen. Jeder ließ sein Geräusch an oder zwischen zwei selbst gewählten Zahlen erklingen.

In der nächsten Runde ging es reihum. Die wiederkehrende Geräuschabfolge prägte sich bald ein und die Alltagsgeräusche fügten sich zu einem musikalischen Kunstwerk zusammen. Wir experimentierten mit Frage und Antwort, Höhepunkten und dem Ausklingen des Stückes.

Wie bei einem Musikstück mit richtigen Musikinstrumenten. Das hat mir bewusst gemacht, wie grundlegend die Konzepte in der Musik doch sind. Ein Musikinstrument muss für diese Spontanimprovisation keiner beherrschen.

Abschlusspräsentation in kleinen Gruppen

Dann fanden wir uns in kleineren Gruppen zusammen und bereiteten unsere Abschlusspräsentation vor. Auf bunten Zetteln hielten wir unsere Komposition bildlich fest. Und so schufen wir aus der Aneinanderreihung von Geräuschen eine musikalische Darbietung: Zack — Bumbum — Zack — Bumbum — Raschelraschelraschelraschel — Knall!

Häufig gestellte Fragen zum Workshop Kreativ Komposition

Wie lange dauert der Workshop?

Plane lieber etwas mehr Zeit für den Besuch ein. Der Workshop dauert ca. 3 bis 3,5 Stunden.

Welche Vorkenntnisse oder Voraussetzungen sind erforderlich?

Du musst kein Musikinstrument spielen können. Auch Erfahrungen im Komponieren sind nicht erforderlich. Wichtig ist lediglich die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, kreativ zu werden und musikalisch zu experimentieren.

Wo findet der Workshop statt?

In den Kaistudios der Hamburger Elbphilharmonie am Platz der Deutschen Einheit. Zu den Kaistudios gelangt man über den Gang rechts der Rolltreppe, an der Konzertkasse vorbei, dann nach links und über die Aufzüge nach oben.

Wie viel kostet es?

Aktuell 5 € (Stand Juni 2019). Aktuelle Preise bitte direkt bei der Elbphilharmonie erfragen.

Fazit zu meinen Erfahrungen: Kreativ Komposition in der Elbphilharmonie

Der Instrumentenwelt-Workshop Kreativ Komposition in der Elbphilharmonie stärkt das Bewusstsein für Geräusche und lässt deren klangliche Schönheit entdecken. Hier wird der Übergang von Geräuschen zu Musik deutlich gemacht. Man beschäftigt sich hierbei sozusagen mit dem Keim des Musikmachens.

Der Workshop geht über das hinaus, was wir normalerweise unter Musikmachen und Komponieren verstehen. Mit der Vielfalt der Geräusche wurde meine Faszination geweckt und mir so manches Aha-Erlebnis beschert.

Erweitere im Workshop Kreativ Komposition der Elphi deinen Horizont! Künftig wirst du auch im Alltag bewusster hinhören und dich an banalen Geräuschen erfreuen können! Bist du beim nächsten Workshop Kreativ Komposition mit dabei?

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