Du kannst auf dem Klavier nach Noten spielen? Aber bei der Akkordbegleitung bekommst du Probleme? Das solltest du dringend ändern! Lerne Akkorde am Klavier! Ich erkläre dir hier, warum sich die Klavierbegleitung über Akkorde für dich lohnt. Außerdem bekommst du kostenlose Noten für eine einfache Liedbegleitung mit Akkorden, damit du auch sofort loslegen kannst.
Was ist Liedbegleitung am Klavier über Akkorde?
Bei der Liedbegleitung über Akkorde orientierst du dich höchstens für die Melodie an Noten. Alle anderen Töne zur Begleitung der Melodie sind nicht als Noten aufgeschrieben. Akkordsymbole über der Melodie geben an, welche Harmonien dazu gespielt werden sollen. Diese kannst du dir auch selbst überlegen, aber das muss nicht sein.
Nutze für die Liedbegleitung zu Beginn gerne die angegebenen Akkorde als Grundlage. Sie geben Basstöne und Drei- bzw. Vierklänge an. Wenn du weißt, welche drei oder vier Töne sich hinter den Buchstaben und Symbolen verbergen, kannst du daraus eine Klavierbegleitung machen. Du kannst die Töne alle zusammen greifen oder nacheinander in Arpeggios. Oder in jedem beliebigen Muster und Rhythmus, der dir gerade passend erscheint.
Ein und dieselbe Melodie kann durch unterschiedliche Akkorde harmonisiert werden. Wenn dir ein Akkord nicht gefällt, darfst du ihn gerne tauschen. Oder wenn dir eine Variante der Harmonisierung nicht gefällt, macht es vielleicht Sinn, dass du dir eine andere Variante suchst.
Die Akkordbegleitung am Klavier ist abseits der Klassik absolut üblich. Wenn du Lust auf Popmusik oder Jazz hast, lege ich dir Akkorde am Klavier sehr ans Herz! Hier kommst du mit Akkorden in den meisten Fällen weiter als mit fundierten Notenkenntnissen.
Trotz allem macht es durchaus Sinn, beides zu beherrschen! Gerade für Melodien, die du nicht oder noch nicht so gut kennst, kann es auch bei Popsongs sehr hilfreich sein, wenn du die Melodienoten lesen kannst.
Die Akkordbegleitung am Klavier ist logisch!
Die Akkorde sind ganz logisch aufgebaut. Weißt du für eine Tonart, was sich hinter den Akkordsymbolen, zum Beispiel einem Durakkord, einem Mollakkord, einem Septakkord mit kleiner oder großer Septime, verminderten oder halb verminderten Akkorden verbirgt, kannst du das auf jede andere Tonart übertragen.
Am Klavier funktioniert das, anders als zum Beispiel bei der Gitarre, sehr gut, weil die Klaviatur logisch aufgebaut ist. Es geht von links nach rechts von einer Taste zur nächsten immer zum nächsthöheren Ton. Immer einen halben Ton weiter.
Das Spielen von Akkorden am Klavier öffnet dir viele Türen. Von der schnellen und kreativen Liedbegleitung am Klavier bis hin zur Improvisation. Ich empfehle dir sehr, dich mit der Akkordbegleitung am Klavier vertraut zu machen. Akkorde am Klavier lassen dich ganz neue Möglichkeiten und vielleicht sogar das ganze Instrument völlig neu entdecken.
Welche Vorteile die Akkordbegleitung am Klavier für dich hat, erfährst du jetzt!
1. Über Klavierbegleitung mit Akkorden schneller Songs am Klavier erarbeiten
Du bist ein super vom Blatt Spieler? Herzlichen Glückwunsch! Dann darfst du gleich mit Punkt 2 weitermachen. Falls dir das Noten Lesen nicht ganz so super leicht fällt, dann tu dir etwas Gutes und lerne Songbegleitung mit Akkorden!
Am Klavier zwei Notenzeilen parallel zu lesen ist nun einmal eine Herausforderung. Für Anfänger sowieso und für geübtere Spieler beim spontanen vom Blatt Spielen meistens auch. Wenn du Beethoven oder Mozart spielen willst, musst du da ganz klar durch. Sorry!
Wenn du aber einen Song von den Beatles, Queen, Robbie Williams oder wem auch immer spielen willst, dann nicht! Dann machst du dir nur das Leben schwer, wenn du jede einzelne Note und den Begleitrhythmus exakt lesen willst. Dafür ist die Liedbegleitung am Klavier über Akkorden eine sehr gute Alternative.
Am Anfang ist es für dich vielleicht etwas ungewohnt. Aber was du hier investierst, wirst du tausendfach zurückbekommen! Du wirst dir damit in Zukunft viel leichter einen neuen Song erarbeiten oder sogar direkt vom Blatt spielen können. Das hilft dir auch ungemein, wenn du mit anderen zusammen (spontan) Musik machen möchtest.
2. Akkorde am Klavier als Grundlage für Improvisation und Kreativität
Mit freier Liedbegleitung gehst du deinen ersten Schritt zur Improvisation am Klavier. Selbst wenn du vorgegebene Akkorde spielst, darfst du kreativ sein. Du entscheidest selbst, wie du die Klavierakkorde rhythmisierst und welche (Akkord-)Töne du in welcher Reihenfolge spielen möchtest.
Da steht vielleicht F‑Dur. Ein Dreiklang mit den Tönen f, a und c. Wie genau du die Töne nacheinander, gleichzeitig oder in welchem Rhythmus am Klavier spielst, bleibt dir selbst überlassen. Nach und nach kannst du später sogar noch weitere Töne mit einbauen. Mach es ganz nach deinem Geschmack. Wie es dir gefällt! Du darfst kreativ sein!
Okay, f als Basston zu berücksichtigen wäre empfehlenswert. Aber das wirst du sowieso richtig machen, wenn du auf dein Ohr hörst.
Nicht nur bei der Begleitung zu einem Song darfst du auf dem Klavier improvisieren. Du kannst zu deiner Akkordbegleitung auch eine eigene Melodie improvisieren. Und aus einer gelungenen Improvisation kann ein toller Song oder eine Komposition werden!
3. Mit Klavierakkorden zum eigenen Song
Die freie Klavierbegleitung öffnet dir die Tür zu deinem eigenen Song! Du denkst nicht mehr in einzelnen Noten, sondern achtest auf die Akkordfolge. Sie ist die Grundlage für deinen Song.
Dafür reichen dir schon zwei Akkorde, z. B. Tonika und Subdominante. Probier es doch mal aus. Such dir deine Lieblingstonart und spiele die zwei Akkorde im Wechsel. Beispielsweise einen F‑Dur- und B♭-Dur-Akkord. Hör dir an, wie das klingt. Zur ersten gesummten oder gespielten Melodie ist es dann auch nicht mehr weit.
Wenn du auf drei Akkorde erweiterst und die Dominante, idealerweise als Septakkord (passend zum oben genannten Beispiel C7) mit verwendest, hast du schon die Grundlage für einen wunderschönen Blues. Oder für ganz viele andere Stücke.
4. Liedbegleitung und Singen für maximale Vereinfachung und Spaß
Indem du freie Liedbegleitung lernst, verschaffst du dir Zugang zu der wohl simpelsten Art, einen Song zu spielen: Du spielst nur die Akkorde und singst die Melodie. Einfacher bekommst du einen Song nicht hin! Das kann ich dir versprechen! Allen, für die das Singen zum Klavierspielen noch ungewohnt ist, empfehle ich meine Einstiegstipps.
Wenn du die Melodie nicht auf deinem Musikinstrument spielen musst, ist es sehr, sehr viel leichter! Ich habe mir damit am Anfang nicht nur einen Stein aus dem Weg geräumt, sondern eine ganze Mauer.
Ganz nebenbei merkst du vielleicht auch, dass dir das Singen unheimlich Spaß macht und gut tut. So wie es mir passiert ist. Gut möglich, dass es auch dich trifft!
Einen ganz praktischen Vorteil hat diese Spielweise auch: Wenn du einen Song kennst, brauchst du keine Noten. Es reicht dir ein Text mit Akkordsymbolen. Und sowas kannst du dir viel schneller beschaffen als einen voll ausnotierten Song. Akkordfolgen gibt es beispielsweise auch jede Menge in der App iReal Pro.
5. Spontanität und Freiheit durch freies Klavierspiel mit Akkorden
Wo auch immer du bist, wenn du auf ein Klavier triffst, kannst du etwas spielen. Auch wenn deine Noten zu Hause liegen und du „Für Elise“ gerade nicht auswendig parat hast. Ein paar Akkorde wirst du auf dem Klavier immer aneinanderreihen können!
Vielleicht denkst du jetzt, wo soll ich denn einfach so auf ein Klavier treffen? Die wachsen doch nicht auf Bäumen!
Auf Bäumen habe ich in der Tat noch kein Klavier gefunden. Aber dafür im Urlaub in der Unterkunft, in einem Musikgeschäft und immer wieder auch bei tollen Aktionen auf der Straße (Play Me, I’m Yours).
Wenn du bei einer Jam Session mitspielen möchtest, ist das Spielen nach Akkorden außerdem unverzichtbar.
Und auch wenn du zu Hause spielst: Aus den 4 oben genannten Gründen gewinnst du sehr viel Freiheit. Freiheit in der kreativen Songgestaltung. Freiheit bei der Auswahl von Songs. Freiheit genau das zu spielen, worauf du gerade Lust hast.
Erlaube dir, frei und spontan zu sein!
Kostenlose Noten mit Akkorden zum Loslegen mit der Klavierbegleitung
Hast du Lust bekommen? Damit du auch sofort praktisch loslegen kannst, schenke ich dir einen Blues. Es handelt sich dabei um das 12-Takt-Bluesschema. Du kannst dir die Noten mit Akkordsymbolen kostenlos herunterladen. Wähle einfach aus, ob du den Blues in C‑Dur oder in F‑Dur spielen möchtest:
Erläuterungen zu den Noten:
Klavierakkorde für Anfänger
Akkorde für den Blues in C‑Dur: C, F und G7
Akkorde für den Blues in F‑Dur: F, B♭ und C7
Eine einfache Begleitung könnte dann beispielsweise so für C‑Dur bzw. F‑Dur aussehen:
Und könnte sich so anhören:
Oder auch ganz anders. Spiele, wie es dir gefällt oder auch einfach, was du für den Anfang hinbekommst. Verinnerliche die Akkordfolge. Am besten mit beiden Händen. Spiele dann mit der rechten Hand die Melodie und mit der linken die Akkorde. Natürlich darfst du auch eine eigene Melodie spielen.
Sei kreativ! Viel Spaß!
Mehr zu Bluesschemata
Das 12-Takt-Bluesschema kann an vielen Stellen variiert werden, was ich hier erkläre. Auch für den Turnaround am Ende des Schemas gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Turnaround aus den obigen Akkordschemata lässt sich beispielsweise auch vereinfachen.
Fang an, Akkorde am Klavier zu spielen!
Wie du siehst eröffnen sich für dich durch das Lernen von freier Klavierbegleitung mit Akkorden viele großartige Möglichkeiten. Ich bin sehr froh, dass ich eines Tages damit angefangen habe. Die Freiheit und das Kreativsein, das ich dadurch gewonnen habe, möchte ich niemals wieder hergeben.
Du solltest damit anfangen. Am besten heute.
Du möchtest dabei an die Hand genommen werden? Hier berichte ich über das Online Kursangebot von Diplom-Klavierlehrer Daniel Hunziker. Schau vorbei!
Wenn manchmal der Frust über dich kommt, weil alles nicht so schnell klappt, wie du es dir wünschst, dann empfehle ich dir diesen Artikel. Oder brauchst du weitere praktische Inspirationen für dich und dein Klavier? Beispielsweise ist ein gutes Spielen nach Gehör nützlich, um deine Ideen für die Songbegleitung bestmöglich umzusetzen.
Was schätzt du an der freien Liedbegleitung am meisten? Spiel dich frei und sag es weiter! Ich freue mich, wenn du diesen Artikel auf Facebook teilst!
👉 Weiterlesen: Singe zu deiner Klavierbegleitung!