Klavierspielen ist wunderschön. Aber Klavier ist auch echt schwer zu lernen, oder etwa nicht? Schwer ist ein Klavier definitiv. Was genau schwer am Klavier ist, erfährst du jetzt! Außerdem geht es um weitere häufig gestellte Fragen zum Klavier.
Man müsste Klavier spielen können!
Viele, wirklich viele Menschen denken sich (und äußern es mir gegenüber, wenn sie erfahren, dass ich Klavier spiele): Man müsste Klavier spielen können…! Doch Zweifel, falsche Annahmen oder eine Reihe an unbeantworteten Fragen halten sie viel zu oft davon ab, mit dem Klavierspielen zu beginnen.
Damit es dir nicht so geht, solltest du diesen Artikel unbedingt aufmerksam durchlesen. Ich gehe hier einigen der am häufigsten gestellten Fragen zum Klavierlernen und zum Klavier als Instrument auf den Grund. Es wird spannend und aufschlussreich! Legen wir los!
Ist Klavier schwer zu lernen?
Die Kurzantwort könnte hier ja lauten. Oder auch nein. Man kann die Frage eigentlich nicht mit einem Wort beantworten. Denn es kommt wie so oft darauf an. Worauf?
In erster Linie auf dich und deine Erwartungen.
Falls du Starpianist Lang Lang nacheifern willst, lautet die eindeutige Antwort ja. Wenn das dein erklärtes Ziel ist, wird das echt schwer. So richtig. Dafür brauchst du immens viel Talent, Zeit und Fleiß. Das ist echt hart.
Maßvolle Ziele machen das Klavierspielen leichter!
Aber Klavierspielen geht zum Glück auch anders. Auf einem anderen Niveau. Du musst kein so hohes Spiellevel erreichen, um Spaß am Klavierspielen zu haben! Ich würde sagen, mir persönlich bringt es abseits vom Streben nach Perfektion sogar umso mehr Freude.
Wenn du dir also maßvollere Ziele setzt, ist das Klavierspielen am Ende doch nicht so schwer. Nimm dir doch einfach Schritt für Schritt kleine, einfach notierte Stücke vor. Oder alternativ einfache Akkordfolgen. Am besten welche, die du total schön findest.
So etwas wirst du mit etwas Geduld in absehbarer Zeit meistern. Und du wirst es bald nicht mehr schwer finden. Obwohl es das zu Beginn definitiv war!
Fertig wirst du mit dem Klavierspielen sowieso nie. Auch wenn du schon seit Jahren oder Jahrzehnten spielst. Sicherlich ist auch der Weltklassepianist Lang Lang der Meinung, dass er noch nicht fertig ist.
Klavier spielen mit Freude!
Wichtig ist einfach, dass du – egal auf welchem Spielniveau du dich gerade befindest – dankbar bist für das, was du kannst. Dass du mit Freude spielst und deine Musik genießt. Auch wenn du schon erwachsen bist, darfst du auf deinen ersten Zweizeiler mit zwei Händen mächtig stolz sein!
Denke immer daran, dass so viele Menschen auf der Welt überhaupt nicht Klavier spielen können. Auch wenn du erst seit ein paar Wochen spielst, kannst du mehr als die meisten anderen Menschen!
Klavierspielen ist nicht schwer, wenn du es leicht nimmst!
Ist Klavier also schwierig zu lernen? Nicht, wenn du dich über das freust, was du an den schwarzen und weißen Tasten aktuell kannst. Auch wenn es rein objektiv betrachtet vielleicht wirklich noch nicht viel ist. Wenn du eine Zeit lang dranbleibst, kannst du auch schnell gute Fortschritte machen.
Klavierspielen ist einfach toll. Egal, auf welchem Level. Du brauchst nicht virtuos spielen zu können, um Spaß daran zu haben! Nimm das Klavierspielen wörtlich. Es ist ein Spiel. Du spielst mit deinem Instrument, deinen Fähigkeiten und der Musik.
Du musst als Hobbyklavierspieler nicht auf die Bühne, wenn du das nicht möchtest. Also relax! Beiß dich an Schwierigkeiten nicht fest, sondern gewinne lieber etwas Abstand und nimm später einen neuen Anlauf. Klavierspielen ist weniger schwer, wenn du es leicht nimmst!
Warum ist Klavier so schwer zu lernen?
Was ist jetzt los? Gerade hatten wir doch eigentlich geklärt, dass das Klavierspielen gar nicht schwer sein muss. Das stimmt natürlich auch jetzt, wenige Zeilen später, immer noch. Im Vergleich zu manch anderem Musikinstrument ist Klavier aber dennoch etwas schwerer zu erlernen.
Klavier ist komplex
Im Gegensatz zu einem Melodieinstrument wie zum Beispiel dem Saxophon dauert es beim Klavier zu Beginn eher etwas länger, bis du das Gefühl hast, etwas gut spielen zu können. Also mit beiden Händen gleichzeitig, wie es am Klavier eben üblich ist. Und am liebsten auch noch spontan vom Blatt drauf los.
Dass das am Klavier nicht ganz so schnell geht, ist im Prinzip kein Wunder. Schließlich musst du dich am Klavier nicht nur um die Melodie, sondern auch noch um etliche weitere Stimmen kümmern. Das ist logischerweise eine viel größere Herausforderung als bei einem Melodieinstrument, mit dem du gerade mal einen einzigen Ton auf einmal spielst.
Vielstimmigkeit am Klavier fordert deine Koordination
Der unschätzbare Vorteil am Klavier, hier vielstimmig spielen zu können, macht es zu Beginn nicht gerade einfach. Zur Melodie kommen noch Bass und Begleitung, eine Zweitmelodie oder ein komplizierter Begleitrhythmus hinzu. Und wer weiß, was noch alles. Das ist nun einmal eine ganze Menge und es ist nur logisch, dass das in hohem Maße deine koordinative Geschicklichkeit fordert.
Am Anfang musst du die erst einmal trainieren. Die linke Hand soll etwas anderes tun als die rechte. Dein Kopf hat vielleicht längst verstanden, wie es geht, und kann sich gar nicht vorstellen, warum sich die Hände damit so schwer tun. Einzeln geht es doch auch! Warum aber nicht zusammen?
Du begibst dich hier auf eine spannende Reise. Schon nach kurzer Zeit wirst du erste Fortschritte sehen und merken, wie sich deine Motorik und Koordination anfangen zu entwickeln. Das ist richtig toll, wenn du dann plötzlich merkst, dass die Sache auch umgekehrt laufen kann. Also dein Kopf gar nicht mehr weiß, was deine Hände da eigentlich tun. Es läuft einfach!
Kann jeder Klavier spielen lernen?
Ja klar, für Klavier gibt es keine Altersbegrenzung! Vom Kind bis zum Erwachsenen. Auch im hohen Alter erfreuen sich noch viele Menschen selbst als Anfänger an diesem spannenden und vielseitigen Instrument, dem Klavier.
Wie schwer ist es, am Klavier nach Noten zu spielen?
Am Klavier Noten mit beiden Händen spontan vom Blatt zu spielen stellt nicht nur für Anfänger eine große Herausforderung dar. Häufig bleibt das über mehrere Jahre hinweg eine große Hürde. Wer das spontane Vom-Blatt-Spiel nicht gezielt trainiert, tut sich oft sogar dauerhaft unheimlich schwer damit.
Vom-Blatt-Spielen am Klavier ist große Kunst!
Kompliziertere Stücke am Klavier einfach so vom Blatt zu spielen ist eine wirklich große Kunst! Für viele Hobbymusiker sind selbst mittelschwere oder gar einfache Stücke mit beiden Händen spontan vom Blatt nicht machbar.
Aber hey, das heißt ja nicht, dass du deshalb nichts spielen kannst! Denn du kannst ja was spielen. Nämlich die Stücke, die du dir erarbeitet hast. Du musst dich einfach mit den Noten ausgiebig auseinandersetzen. Das ist am Klavier der ganz normale Vorgang.
Ich möchte dich hiermit keinesfalls entmutigen, sondern, ganz im Gegenteil, dich bestärken! Es ist wichtig zu verstehen, dass es den meisten Klavierspielern so geht wie dir. Es liegt nicht an dir, sondern an der Schwierigkeit des Instruments. Am Klavier vom Blatt zu spielen ist einfach eine echt anspruchsvolle Angelegenheit! Das ist total wichtig zu verstehen!
Noten am Klavier erarbeiten
Wenn du am Klavier etwas Neues spielen möchtest, musst du dich erst einmal damit befassen. Erarbeite dir eine Note nach der anderen. Übe zuerst beide Hände getrennt, dann zusammen. Immer und immer wieder. Das darf auch gut und gerne ein paar Wochen dauern. Deine Geduld wird sich auszahlen!
Und denke unbedingt daran, auch schon dein halbfertiges Stück zu genießen. Denn das gibt dir eine immense Motivation, dranzubleiben.
Alternativen zu Noten am Klavier
Außerdem sei dir gesagt: Noten sind nicht alles! Du kannst auch nach Akkordsymbolen Klavier spielen. Oder nach Gehör und durch Improvisieren. Falls du das noch nicht ausprobiert hast, solltest du das unbedingt tun!
Kann man Klavier auch ohne Noten spielen?
Ja! Noten sind zwar für die Klassik das A und O. Aber es gibt ja noch so viel mehr, wofür du keine Noten brauchst. Akkorde sind der Schlüssel zur freien Klavierbegleitung und Improvisation. Du solltest dich unbedingt damit befassen, denn damit kommst du viel schneller ins Spielen und kannst am Klavier viel kreativer werden.
Wenn du beim Spielen nach Akkorden die ersten Grundlagen gelernt hast, kannst du das für viele verschiedene Songs nutzen. Das ist einfach großartig! Allen, die nicht nur Klassik spielen wollen, empfehle ich dringend das Spielen nach Akkorden.
Wie viel wiegt ein Klavier?
Klaviere sind echte Schwergewichte. Akustische Klaviere wiegen etwa 170 kg bis 300 kg. Für die doch recht deutlichen Gewichtsunterschiede zwischen verschiedenen Klaviermodellen ist hauptsächlich die Höhe des Klavieres ausschlaggebend.
Niedrige Instrumente finden sich im unteren Gewichtsbereich. Sie haben einen kleineren Resonanzkörper und dadurch auch weniger Klangvolumen. Wer sich hier mehr wünscht, wählt ein höheres Klavier. Bei einer Höhe von stolzen etwa 1,30 m macht sich das in Klang sowie Gewicht bemerkbar.
Digitalpianos befinden sich generell in einer niedrigeren Gewichtsklasse. Dennoch gibt es auch hier Modelle, die den Resonanzkörper eines akustischen Klaviers nachstellen. Hier können es durchaus 100 kg werden. Digitalpianos ohne extra Resonanzboden, aber mit einer klavierähnlichen Holzklaviatur bringen 60 bis 80 kg auf die Waage.
Optisch und preislich schlankere Modelle mit einer einfacheren Klaviatur sind auch nicht so schwer. Manche Digitalpianos wiegen lediglich 12 kg! Also wahre Leichtgewichte, bei denen du allerdings an so einigen anderen Stellen deutliche Abstriche machen musst. Wenn du wissen möchtest, welches Klavier sich lohnt zu kaufen, lies meine ausführlichen Tipps zum Klavierkauf.
Zum Gewicht von Klavieren gilt ganz grob folgende Faustregel: Je schwerer, desto hochwertiger, desto teurer.
Wie breit ist ein Klavier oder Flügel?
Die Breite von Klavieren wie auch Flügeln wird im Wesentlichen durch die 88 schwarzen und weißen Tasten bestimmt. Diese Tastenanzahl ist der heute gängige Standard. Somit sind alle Klaviere und Flügel mehr oder weniger gleich breit. 150 cm mit vielleicht lediglich ein paar Zentimetern Abweichung nach oben oder unten durch die variierende Breite links und rechts neben der Klaviatur.
Wie lang ist ein Flügel?
Flügel unterscheiden sich kaum in ihrer Breite oder Höhe. Dafür ist ihre Länge umso entscheidender, da der Resonanzboden beim Flügel horizontal liegt und in die Länge geht. Längere Flügel haben also einen größeren Resonanzkörper und somit eine vollere Klangentfaltung.
Kleine Flügel sind vielleicht nur 1,5 m lang, ein großer Konzertflügel bis etwa 3 m. Wie lang genau, das ist bei jedem Hersteller individuell. Die meisten Hersteller bieten mehrere Flügelmodelle verschiedener Größen an. Die Zahl in der Modellbezeichnung ist üblicherweise die Länge des Flügels in Zentimetern.
Klavier – ist das schwer? Weitere Infos zum Klavierspielen.
Wenn du Lust aufs Klavierspielen hast, dann mach es! Fang einfach an. Hier findest du weitere Tipps rund ums Klavierspielen:
👉 Wie spielt man Klavier? — So bedienst du Klaviatur und Pedale
👉 Du möchtest ein Klavier kaufen oder mieten? – Meine Tipps
👉 Du suchst einen Online Klavierkurs?
👉 Warum solltest du Klavier lernen?
👉 Warum Akkorde am Klavier lernen?
👉 Du möchtest zu deiner Klavierbegleitung singen?
👉 Lust auf Bluespiano mit Beispielakkordfolgen?
👉 Ab nach unten: Alles zu den Pedalfunktionen am Klavier
Das ist eine gute Herangehensweise, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, beim Klavierspielen, besonders beim Üben. Meine kleine Cousine möchte unbedingt Klavierspielen lernen und wir überlegen den alten Flügel unseres Großvaters reparieren zu lassen. Das wäre natürlich schon ein tolles Instrument für den Anfang. Danke für den motivierenden Artikel!
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Klavier. Ich habe auch vor wieder mehr zu spielen, muss jedoch erst die Klavier Reparatur durchführen. Es ist interessant, dass sich Flügel kaum in ihrer Breite oder Höhe unterscheiden.
Ich möchte mein Klavier stimmen. Gut zu wissen, dass man dies einmal im Jahr machen sollte. So passt die Klavierstimmung wieder.