Jam Session Musik: Vorbereitung zum Jammen
Ein Musikinstrument spielen | Fähigkeiten

Jam Session Vorbereitung: Wie du Jammen mit deinem Musikinstrument nachhaltig übst

18. Oktober 2020

Auf eine Jam Session vorbereiten. Jammen lernen. Mit anderen zusammen spontan Musik machen. Ein Traum! Aber wie geht das? Welche Methoden helfen dir zur Vorbereitung? Was kannst du für eine Jam Session üben? Das erfährst du jetzt!

Vielleicht hast du in meinem ersten Artikel zu Jam Sessions, in dem ich das Mitspielen bei einer Jam Session genauer beschreibe, bereits eine erste Idee davon bekommen, wie du dich darauf vorbereiten kannst. Jetzt liest du ausführlich, welche Fähigkeiten dich beim Jammen weiterbringen.

Bei einer Jam Session Musik machen: Spielst du mit?

Demnächst findet wieder eine Jam Session statt. Und du möchtest endlich einmal mitspielen. Oder auch einfach besser mitkommen. Dich souverän beteiligen. Mehr mitspielen als verzweifelt Pause zu machen. Verständlich.

Jetzt überlegst du, was du tun kannst und wie du dich auf deine nächste Jam Session vorbereiten kannst. Oder noch besser, wie du dich generell besser für Jam Sessions wappnen kannst.

Was kannst du also mit deinem Musikinstrument üben, um jammen zu lernen? Wie kannst du dich auf das gemeinsame Jammen vorbereiten? Oder besser zuerst noch gefragt: Kann man für eine doch recht spontane Jam Session überhaupt üben?

Eine berechtigte Frage. Egal, ob es deine allererste Jam Session ist oder du schon einige Sessions gespielt hast – eine Jam Session ist jedes Mal anders. Immer eine Herausforderung. Das liegt im Wesen des Jammens. Zusammenspielen. Und zwar spontan.

Spontan Jammen – Vorbereiten möglich?

Sich vorbereiten, aber gleichzeitig spontan spielen. Passt das überhaupt zusammen?

Für viele nicht. Aber das sind oft diejenigen, die sich gar nicht vorbereiten wollen. Die eine gute Ausrede suchen, um die eigene Ohnmacht dieser diffusen Aufgabe gegenüber zu rechtfertigen.

Und dann gibt es tatsächlich noch die, die sich nicht vorbereiten müssen. Das sind äußerst erfahrene Spieler, die eine Jam Session quasi mit links spielen. Eine immense Spiel- und Improvisationserfahrung, exzellentes Spielen nach Gehör und eine gute Songkenntnis machen es möglich.

Falls du dich zur Gruppe der höchst erfahrenen Spieler zählst, brauchst du nicht mehr weiterlesen. Wenn nicht, dann pass jetzt gut auf!

Für Jam Sessions üben lohnt sich!

Also nochmal: Vorbereiten auf eine Jam Session? Geht das?

Ich finde, das geht. Meistens nur nicht so zielgenau. Es ist ein wenig wie bei einer Prüfung. Da weißt du auch nicht, was kommt. Vielleicht kommt genau das dran, worauf du dich vorbereitet hast. Aber vielleicht eben auch nicht.

Es kann also gut sein, dass deine Vorbereitung am Ende nicht die Effizienz hat, die du dir gewünscht hättest. Allerdings waren deine Übungen dann trotzdem für dich selbst sinnvoll und langfristig nützlich. Auch wenn du vieles bei dieser einen Jam Session nicht konkret umsetzen durftest.

Ja, ich gebe es zu, die Vorbereitung auf Jam Sessions ist eher komplex. Es gibt kurzfristige Methoden, zugeschnitten auf eine ganz bestimmte, demnächst anstehende Session. Und langfristige für all diejenigen, die der Ungewissheit einer Jam Session mit breit wirksamen Mitteln begegnen möchten. Und sich das (bessere) Mitspielen bei Jam Sessions als langfristiges Ziel setzen möchten.

Wenn deine langfristige Vorbereitung sich noch nicht auf bestens routiniertem Niveau befindet, rate ich dir, sowohl langfristige als auch kurzfristige Übungen zu nutzen. Kurzfristig kannst du z. B. ganz bestimmte Songs üben, falls du weißt, welche Songs ihr sehr wahrscheinlich spielt. Darum und um viele weitere Übetipps geht es in diesem Artikel.

Je weiter fortgeschritten du bist, desto schneller hast du die kurzfristige Vorbereitung abgehandelt oder kannst sie dir am Ende ganz sparen. Aber bevor du so weit bist, schöpfe die Vielfalt der Möglichkeiten voll aus. Denn dann kannst du bei der nächsten Jam Session auch möglichst viel mitspielen.

In diesem Artikel geht es nun um langfristige Methoden, mit denen du bei Jam Sessions nachhaltig besser mitspielen kannst. Legen wir los!

Jam Session Vorbereitung: Für Jam Sessions üben lohnt sich!

Improvisieren üben: Goldwert für Jam Sessions

Ihr spielt einen Song, aber Noten gibt es nicht. Spiele, was dir gerade einfällt. Improvisiere!

Wenn du den Song immerhin kennst, hast du einen guten Hörvorsprung. Aber selbst wenn nicht, hast du gute Chancen, durch aufmerksames Zuhören und Improvisieren in den Song einzusteigen. Indem du Improvisieren trainierst, mobilisierst du eine Allzweckwaffe für Jam Sessions. Also: Übe, auf der Grundlage von Akkorden zu improvisieren.

Trainiere anhand von verschiedenen Songs oder Akkordfolgen und spiele unbedingt auch viele verschiedene Tonarten. Als Basis für den Anfang kannst du beispielsweise das 12-Takt-Bluesschema nehmen und in allen Tonarten ausprobieren. Auch 8‑Takt-Bluesschemata bieten sich an.

Mit einem Melodieinstrument solltest du unbedingt auf Playalongs zurückgreifen. Die App iReal Pro bietet hier tolle Möglichkeiten. Oder du nimmst vollständige Songaufnahmen deiner Lieblingsband und versuchst, da einfach mal mitzuspielen.

In anderen Artikeln erkläre ich dir genauer, wie du dich ans Improvisieren wagst. Und welche Tipps und Tricks es gibt, wenn du dabei etwas kreativer werden willst.

Improvisieren geht teilweise Hand in Hand mit der nächsten hilfreichen Fähigkeit für Jam Sessions, dem Spielen nach Gehör. Dazu gleich mehr im nächsten Abschnitt.

Nach Gehör spielen: Jammen auf dem nächsten Level

Bei einer Jam Session hilft es dir sehr, wenn du gut nach Gehör spielen kannst. Vielleicht spielt ihr einen Song, den du kennst, aber es gibt nur Chordsheets? Also nur die Akkordfolge, aber keine Noten für die Melodie?

Kein Problem, wenn du gut nach Gehör spielen kannst! Deshalb übe immer und immer wieder, nach Gehör zu spielen. Worauf es beim Spielen nach Gehör ankommt, erkläre ich dir ausführlich in einem anderen Artikel.

Als guter Nach-Gehör-Spieler kannst du eine dir bekannte Songmelodie spontan ohne Noten wiedergeben. Aber das ist gar nicht das alleinige und eher auch nicht das erste Ziel dabei. Auch fürs Improvisieren ist es äußerst nützlich, wenn du gut darin bist, nach Gehör zu spielen.

Kleiner Exkurs:

Wie das Spielen nach Gehör dein Improvisieren fördert

Welche Rolle spielt das Nach-Gehör-Spiel beim Improvisieren? Pass gut auf, denn das erkläre ich dir jetzt.

Beim Improvisieren spielst du, was du dir gerade ausgedacht hast. Sozusagen will eine spontane Kompositionsidee aus deinem Kopf zu Gehör gebracht werden. Erst existiert die Spielidee, dann kommt das Spielen. Es passiert zwar unmittelbar nacheinander, oft auf der Skala von Bruchteilen einer Sekunde, aber doch in dieser Reihenfolge. Jedenfalls wäre es so optimal.

Ja aber was wäre noch möglich, aber nicht ganz so optimal? Erst spielen und hören, dann mit einer Spielidee reagieren. Nach dem Trial-and-Error-Prinzip. Du spielst also einen Ton und schaust, ob er passt. Und entscheidest dann, wie du weiterspielst, um eine gegebenenfalls missliche Lage zu retten. Trotzdem können selbstverständlich auch hier grandiose klangliche Überraschungen entstehen.

Jetzt aber zurück zum optimalen, musikalisch meist fruchtbareren Weg: Bei einer Improvisation entsteht eine Tonfolge in deinem Kopf und du überträgst diese unmittelbar auf dein Instrument. Also wie beim Spielen nach Gehör: Du hast eine Melodie im Kopf, die du spielen möchtest.

Ob du dir diese gerade eben selbst ausgedacht hast oder du sie bei jemand anderem gehört hast, ist für diesen Prozess an sich völlig egal. Du versuchst in beiden Fällen, eine Melodie, die in deinem Kopf vorhanden ist, mit deinem Musikinstrument wiederzugeben, also nach Gehör zu spielen.

Nach Gehör spielen fördert dein Improvisieren ungemein. Im Grunde ist das Nach-Gehör-Spielen ein wichtiger Bestandteil des Improvisierens. Für eine Jam Session sehr, sehr wertvoll!

Vom Blatt spielen: Die Melodie gehört dir!

Es kann sein, dass dir bei einer Jam Session Leadsheets zur Verfügung stehen. Also Noten für die Melodie und dazu Akkordsymbole. Gerade mit einem Melodieinstrument ist es dann sehr nützlich, wenn du eine dir unbekannte Melodie spontan nach Noten spielen kannst. Trainiere also das Vom-Blatt-Spiel!

Nimm dir Noten und spiel drauf los. Wenn einfache Songs dir keine Probleme mehr bereiten, dann nimm ein wenig kompliziertere. Auch Songs mit mehreren Vorzeichen.

Lies die Noten, als würdest du ein Buch lesen. In der ersten Klasse hat dir das sicherlich noch Probleme bereitet. Jetzt, wo du schon so viel Text gelesen hast, ist das nicht mehr schwer für dich. Genauso ist es auch mit Noten.

Spiel mit deinem Musikinstrument immer wieder spontan nach Noten. Dann wird dir das allmählich leichter fallen. Weitere Tipps, um das Vom-Blatt-Spiel zu üben, findest du hier.

Nach Akkorden spielen: Ein Muss für Harmonieinstrumente!

Bei Harmonieinstrumenten wie Gitarre, Banjo, Klavier, Keyboard, Akkordeon oder Melodica ist es unerlässlich, dass du einen Song frei nach Akkorden begleiten kannst. Du musst wissen, was die Akkordsymbole bedeuten und solltest sie auch spontan auf deinem Instrument wiedergeben können. Übe also exzessiv das Spielen von Akkorden!

Akkorde anhand verschiedener Songs üben

Schnapp dir ein paar Songs, die du gerne magst, und spiele die Akkordfolge. Mach aus den einzelnen Akkordangaben eine inspirierende Songbegleitung. Die Playalong-App iReal Pro bietet eine riesige Bibliothek an Chordsheets. Da hast du mehr Übematerial, als du je spielen kannst! Auf verschiedenen Plattformen im Internet findest du außerdem kostenlos ganz viele Songs mit Lyrics (Songtexten) und Akkorden.

An dieser Stelle möchte ich dir sehr ans Herz legen, Zeit und Energie in die Songauswahl zu stecken. Denn wenn dir Songs richtig gut gefallen, wirst du sie ganz von selbst in Dauerschleife und am nächsten Tag gleich wieder spielen wollen. Tolle Songs beflügeln deine Motivation und bereiten dir um ein Vielfaches mehr Freude!

Baue dein Akkordrepertoire aus

Trainiere das Greifen von Akkorden und Akkordwechsel, bis dir das flüssig von der Hand geht. Denke auch unbedingt daran, verschiedene Tonarten zu üben. Es ist völlig okay, wenn dir Songs mit 5 oder 6 Vorzeichen noch schwer fallen. Aber nur C‑, G- und F‑Dur reichen auf keinen Fall, wenn du flexibel mitspielen magst! Wage dich also unbedingt auch an 2, 3 oder 4 Vorzeichen.

Du kannst schon Dur- und Molldreiklänge in allen Tonarten gut spielen? Super! Dennoch darfst du dich aber noch lange nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Es gibt noch viel mehr Akkorde, die du unbedingt können solltest, wenn du nicht in den Kinderschuhen der Songbegleitung stecken bleiben möchtest. Neben Dreiklängen auch verschiedene Vierklänge.

Übe unbedingt Septakkorde mit kleiner (7) und großer Septime (maj7), verminderte (°), halb verminderte (ø oder m7♭5), Vorhalte (sus2, sus4), Akkorde mit erhöhter Quinte (♯5, +, aug) oder zusätzlicher Sexte (6). Ja, da kommt ganz schön was zusammen. Aber wenn du nicht nach einem einfachst gestrickten Song gleich wieder kapitulieren möchtest, benötigst du das in deinem Akkordrepertoire!

Musik bei Jam Sessions: Ist dein Akkordrepertoire groß genug?

Für Harmonieinstrumente ist freie Songbegleitung nach Akkorden das A und O. Wenn du vielleicht sonst gar nichts hast, so stehen dir – außer bei allgemein bekannten Akkordschemen wie dem Bluesschema – im Normalfall immerhin Akkorde zur Verfügung. Und wenn nicht, kannst du sie dir oft gut über die bei vielen Musikern beliebte App iReal Pro besorgen.

Mit Akkorden routiniert und kreativ Songs gestalten

Neben dem zügigen Finden der entsprechenden Akkorde auf deinem Musikinstrument solltest du außerdem üben, deine Songbegleitung musikalisch kreativ auszugestalten. Experimentiere mit spannenden Rhythmen und Akzenten und mach aus einer Begleitung eine wahre Wohltat für die Ohren!

Wenn du beim Erlernen der freien Songbegleitung mit Akkorden an die Hand genommen werden möchtest, lass dir von einem Lehrer helfen. Kurse dazu gibt es übrigens auch online. Den Online Klavierunterricht für freie Klavierbegleitung von Daniel Hunziker stelle ich dir hier genauer vor.

Auch mit einem Melodieinstrument kannst du dich auf die Akkorde konzentrieren und Arpeggios üben. Oder zum Start erstmal wenigstens die Basstöne der Harmonien spielen.

Je nachdem, welcher Spieltyp du bist, kann es aber gut sein, dass du mit anderen Methoden wie Improvisieren und Spielen nach Gehör erfolgreicher bist. Für Melodieinstrumente ist das Spielen nach Akkorden bei einer Jam Session kein zwingendes Muss, für Harmonieinstrumente dagegen ganz klar schon!

Zuhören üben: Vorbereitung auf Jam Sessions ohne Musikinstrument

Übe dich im Zuhören. Bei einer Jam Session ist es essentiell wichtig, dass du auch bislang unbekannte Songs mitspielen kannst. Mit Noten. Oder auch ohne Noten! Je schneller du die Harmoniefolge ins Ohr bekommst, desto früher hast du Kapazitäten für eine kreative Begleitung oder eine frech improvisierte Melodie.

Mit einem Melodieinstrument bist du ohne Noten für die Melodie ganz besonders darauf angewiesen, den Song durch Zuhören zu erfassen. Ganz besonders häufig betrifft das transponierende Instrumente wie Saxophon oder Klarinette. Denn es kann gut sein, dass Noten oder Chordsheets zwar vorhanden sind, allerdings nur für C‑Instrumente. Dann ist Zuhören deine einzige Chance!

Prinzipiell sind aktives Zuhören und eine gute Hörerfahrung aber für alle Instrumente von Vorteil. Um das zu üben, musst du nicht einmal dein Musikinstrument zur Hand nehmen. Wie geht das?

Höre dir Songs an und versuche, eine Melodie dazu zu finden. Nur in deinem Kopf. Oder durch Summen. Eine Art Zweitstimme, mit der du hier mit deinem Instrument mitspielen könntest.

Du kannst einfacherweise zunächst mit Songs starten, die du schon kennst. Wage dich dann aber auch an völlig unbekannte Songs.

Bei einfach strukturierten Songs hast du dich vielleicht schon nach ein paar Takten eingehört. Bei komplizierteren Akkordfolgen und Songstrukturen ist der Song für dich hingegen nicht so gut vorhersehbar.

Sammle Hörerfahrung und trainiere, Improvisationsideen dazu in deinem Kopf zu kreieren. Damit hast du den ersten von zwei Schritten als Voraussetzung fürs Mitspielen schon geschafft! Im zweiten Schritt musst du dann deine Ideen möglichst gut auf dein Instrument übertragen.

Wie du siehst, kannst du also auch für eine Jam Session üben, ohne dass du dein Musikinstrument in die Hand nimmst!

Gemeinsam jammen: Manchmal ist Zuhören deine einzige Chance

Vereinfachen: Dein Trumpf für gejammte Musik!

Die meisten Songs kann man sehr kompliziert spielen. Oder auch sehr simpel. Du musst nur wissen, wie! Wenn du einen Song vereinfachen kannst, ist das dein Trumpf!

Melodie reduzieren

Falls dir die Melodie viel zu schwer ist, beschränke dich auf ein paar Töne daraus. Auf schnelle Läufe darfst du getrost verzichten. Kniffelige Stellen solltest du nicht gerade bei einer Jam Session versuchen zu entschlüsseln! Wirf alles raus, was dir Probleme macht.

Spiele ein Grundgerüst. Nur ein paar wenige Töne. Auch selbstgemachte Pausen in der Melodie sind erlaubt. Häufig funktioniert eine Kombination aus Vereinfachung und Eigenimprovisation über Variationen sehr gut.

Auch wenn du gerade zu Hause übst und die Zeit hättest, dich ausführlicher mit dem Song zu beschäftigen: Stell dir trotzdem vor, du wärst bei einer Jam Session und bereits der erste Durchlauf des Songs soll einigermaßen was werden. Spiele also den Song in einer Form, in der du auf Anhieb gut mitkommst.

Akkorde vereinfachen

Wenn dir die Akkorde zu schwer sind, spiele nur wenige Töne davon. Die Minimalversion wären nur die Basstöne. Sexten (6) und Nonen (9) kannst du auch einfach weglassen, Undezimen (11) und Tredezimen (13) erst recht. Die Septime eines Septakkords klingt echt gut und ist in der Harmoniefolge oft nützlich. Aber vielleicht spielt sie ja jemand anderes in eurer Runde!

Bei verminderten (°) oder halb verminderten (ø) Akkorden solltest du jedoch gut aufpassen. Der verminderte Akkord C° oder Cdim hat mit einem normalen C‑Dur-Akkord außer dem Grundton keine gemeinsamen Töne!

Auch wenn du nicht alle Akkorde spontan greifen kannst, solltest du immerhin wissen, was sie bedeuten. Denn nur so weißt du, wie du die Töne reduzieren und die Akkorde vereinfachen kannst. Ob beispielsweise ein einfacher Dur- oder Moll-Dreiklang passt. Oder ob du dich damit gehörig in die Nesseln setzt.

Wer noch stärkere Vereinfachungen braucht, wird im nächsten Abschnitt fündig.

Auf eine Jam Session vorbereiten: Mach es simpel!

Minimalversion und Notfallplan für Jam Sessions überlegen

Sei vorbereitet auf Situationen, in denen du nicht so gut reinfindest in einen Song. Stets ein brillantes Solo abzuliefern, ist (noch) nicht das Ziel. Es geht jetzt erst einmal darum, überhaupt ein wenig mitspielen zu können. Lass jeglichen Anspruch auf die Vollständigkeit irgendwelcher Töne los!

Was kannst du also tun, wenn ihr gerade einen Song spielt, der dich nicht sofort zu ausgelassenem Improvisieren inspiriert? Oder alternativ formuliert: einen Song, bei dem du gerade gar keinen Plan hast, was du spielen könntest?

Spiele wenig verschiedene Töne

Besinne dich auf ein Minimalprogramm. Finde wenige Töne, die passen, z. B. Grundton und Terz der Grundtonart. Spiele diese Töne immer wieder. Wenn Akkordsymbole für dein Instrument zur Verfügung stehen, könntest du auch z. B. immer den Grundton des jeweiligen Akkordes spielen.

Oder noch simpler: Spiele immer wieder den Grundton der Tonart, in der ihr den Song spielt. Seid ihr in A‑Dur, spielst du einfach über den Song verteilt immer wieder ein A. Sehr häufig wird das passen. Oder beim nächsten Akkordwechsel wieder passen. Und du hast wenigstens einen passenden Schlusston.

Langweilig? Vielleicht. Aber es kann für dich ein Türöffner für mehr sein. Von diesem einen Ton aus kannst du dich dann weiter vortasten. Vielleicht findest du noch ein oder zwei häufig passende Töne, die du dann im Wechsel spielen kannst. So schaffst du dir eine ganz einfache, zumindest minimale Mitspielbasis. Zwar mit viel Luft nach oben, aber es ist immerhin ein Anfang!

Und es macht dir Mut, mit deinem Musikinstrument einzusteigen. Auch wenn du dich mit dem aktuellen Song ganz und gar nicht sicher fühlst. Und selbst wenn der eine oder andere ungünstig klingende Ton dabei herauskommt: Besser mutig experimentieren, als gleich zu kapitulieren!

Mit Gelassenheit und Selbstvertrauen jammen

Wenn du einen Notfallplan hast, auf den du zurückgreifen kannst, wirst du viel gelassener an die Sache rangehen. Du gewinnst Sicherheit und Selbstvertrauen für weitere Songs und Jam Sessions. Deshalb entwickle für dich auf jeden Fall einen solchen Notfallplan und teste zu Hause auch anhand von immer komplizierteren Songs, wann du damit an deine Grenzen stößt. Und wie weit du dich damit über Wasser halten kannst.

Beachte aber bitte unbedingt, dass nicht jeder Tag gleich ist. Gerade wenn du noch sehr beim Ausprobieren und Experimentieren bist, ist es völlig normal, dass es an einem Tag schon ganz gut funktioniert und an einem anderen Tag gar nicht so recht klappt. Lass dich davon auf keinen Fall entmutigen!

Musikalische Jam Session: Mit Geduld, Ausdauer und Entschlossenheit zum Erfolg

Besser Jammen lernen mit Geduld

Wenn du in meinem Artikel bis hierhin durchgehalten hast, bist du echt gewillt, dein Mitspielen bei einer Jam Session nachhaltig und langfristig zu verbessern. Herzlichen Glückwunsch zu deiner Ausdauer und Entschlossenheit. Für dein Vorhaben wünsche ich dir ganz viel Spaß, Erfolg und Geduld!

Ja, etwas Geduld brauchst du definitiv. Das gebe ich ganz offen zu. Aber es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Denn dann wirst du mit wunderbaren Jam Sessions belohnt. Jam Sessions, bei denen du nicht einfach nur zuhörst. Oder die meiste Zeit nur wartest. Nein, du gestaltest die Mehrzahl der Songs aktiv mit!

Dieser Artikel ist Teil 2 zum Thema Jam Sessions. Wenn du noch mehr über Jam Sessions erfahren möchtest, lies unbedingt, wie eine Jam Session abläuft und was dich erwartet und wie du auch ein paar Tage vor einer Jam Session noch kurzfristig sinnvoll üben kannst.

👉 Weiterlesen: Teil 1: Was dich bei einer Jam Session erwartet
👉 Weiterlesen: Teil 3: Wie du kurzfristig noch jammen üben kannst

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